Umgang mit dem Hamster


Jeder Hamster ist eine individuelle Persönlichkeit. Um eine vertrauensvolle Bindung zu seinem kleinen Freund aufzubauen, ist erstmal das Verhalten eines Hamsters zu verstehen und ein hamsterfreundlicher Umgang mit seinem Tier zu erlernen.

Goldhamster sind dämmerungs- und nachtaktive Einzelgänger. Sie finden sich nur zur Paarung kurzweilig zusammen. Eine Hamsterdame ist ca. alle vier Tage brünstig. Zu erkennen ist dies an der Deckstarre, Brunstsekret und vermehrtem Geruch. Die Tragezeit beträgt ca. 16 - 19 Tage. Nach der Aufzucht der Jungtiere geht die Hamsterfamilie nach 5 - 8 Wochen getrennte Wege.

 

Hamster sind hochsensible, bewegungsfreudige Tiere.

 

Bei dem Umgang mit seinem Hamster ist darauf zu achten, dass man ruckartige Bewegungen vermeidet, leise und ruhig mit seinem Tier redet, sich vor jedem Kontakt erst auf sich aufmerksam macht und eine Art Mensch-Tier-Kommunikation zu seinem Tier aufbaut. Hierzu gehört z. B. das leise Klopfen mit den Fingern auf das Schlafhaus, damit der wache Hamster auf das Haus geht und leichter mit beiden Händen seitlich geschöpft werden kann, um ihn dann in den Auslauf zu setzen. Der Umgang mit einem Hamster sollte immer behutsam sein und man sollte das Tier nicht bedrängen. Zögerliches oder gar ängstliches Verhalten durch den Halter überträgt sich allerdings auch negativ auf das Verhalten des Tieres.

 

Wer Hamster genauer beobachtet und sich viel mit ihnen beschäftigt, wird feststellen, dass Hamster sehr unterschiedlich auf verschiedene Personen reagieren und auch auf das, was sich gerade in der Umgebung des Tieres ereignet.

 


Geruchssinn
Der Geruchssinn eines Hamsters ist stärker ausgeprägt als beim Menschen. Ein Hamster erkennt seinen Menschen an dessen Geruch. Daher ist vor jeder Kontaktaufnahme darauf zu achten, dass die Hände nicht nach unbekannten Gerüchen oder Futter riechen. Bei der Kontaktaufnahme ist dem Tier die Hand hinzuhalten, damit es seinen Menschen erkennt.

Gehör
Der Hörsinn des Hamsters ist ebenfalls stärker ausgeprägt als der des Menschen. Aus diesem Grund ist darauf zu achten, dass der Geräuschpegel in der Umgebung möglichst niedrig ist. Zum Schlafen legt ein Hamster die Ohren an und kann somit weniger hören.

Augen
Hamster sind stark kurzsichtig. Aus diesem Grund darf die Fallhöhe im Gehege nicht mehr als 15 cm betragen, da Hamster Abstände schlecht einschätzen können. Das Farbspektrum der Augen eines Hamsters reicht von Gelbgrün bis Blauviolett. Farben wie z. B. Rot können sie nicht erkennen.

Tastsinn
Mit den Schnurrhaaren (Vibrissen) kann sich der Hamster selber in der Dunkelheit orientieren und Gegenstände oder Hindernisse in der unmittelbaren Umgebung ertasten.

Lautsprache

Fiepen:
Fauchen:
Kreischen:
Quieken:
Nieslaut:
Knackende Atemgeräusche:
Zähneklappern:

 

Ruf zwischen zwei paarungsbereiten Hamstern
Drohen
Panik, Angst
Schmerzen, Aufmerksamkeitsaufforderung, Ausgelassenheit
Erkältung, zu staubige Einstreu, dem Tier passt etwas nicht
Bronchitis, bitte suchen Sie einen Tierarzt auf!
Drohen, Ungeduld

 



Wie wird mein Hamster handzahm?

Das ist wohl die meistgestellte Frage und nur schwer zu beantworten, denn jeder Hamster ist individuell. Sein Charakter und die Erfahrungen, die er bisher gemacht hat, sind ausschlaggebend.

Wichtig ist, dem Hamster viel Ruhe zu gönnen und ihn nicht zu hetzen. Geduld ist hier das Stichwort. Sie können ihn mit Futter und Leckerchen locken, sprechen Sie mit ruhiger Stimme und machen Sie keine hektischen Bewegungen. So zeigen Sie ihm, dass die Hand etwas Freundliches ist. Wenn Sie sich täglich um die gleiche Uhrzeit mit Ihrem Hamster beschäftigen, ihm das Körnerfutter auffüllen, frisches Wasser geben und Frischfutter reichen, gewöhnt sich der Hamster schnell an diese Zeit und wenn dann draußen der Auslauf lockt und ansprechend gestaltet ist, wird er schon bald von alleine um diese Uhrzeit wach sein, am Türchen stehen und auf Sie warten.

 

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Hamster grundsätzlich keine Kuscheltiere sind und Sie ihn nie zu etwas zwingen sollten. Heben Sie keinesfalls mehrfach am Tag das Häuschen. Dies kann dazu führen, dass er sich immer mehr zurückzieht und irgendwann sogar bissig wird. Auch ist das Herausgrabschen eines Hamsters von oben nicht förderlich. Dies erinnert ihn an einen seiner stärksten Feinde in der freien Natur - den Greifvogel.

 

Wenn die Nachzuchten unserer Vereinszuchten in ihr neues Zuhause ausziehen, kennen sie die Hand als etwas Positives und werden meist innerhalb ein/zwei Wochen bei ihren neuen Besitzern handzahm. Dies liegt daran, dass sie von Anfang an an die Hand gewöhnt werden. Damit sind die besten Voraussetzungen geschaffen. Doch bitte, lassen Sie ihren kleinen Freund erstmal in Ruhe bei sich ankommen und widmen Sie sich ihm erst ab dem zweiten Tag. Somit hat er Zeit, sich sein neues Zuhause in aller Ruhe anzusehen und alles zu erkunden.