Hybriden
Eine hybridisierte Linie bleibt für immer hybridisiert. Sie wird nie wieder artrein, auch wenn die Hybridtiere und deren Nachkommen immer wieder mit artreinen Tieren verpaart werden.
Hybriden sind Individuen, welche aus der Kreuzung zweier unterschiedlicher Arten entstanden sind. Hier ist die Kreuzung zwischen dem
Campbell-Zwerghamster und des Dsungarischen Zwerghamsters gemeint. Dabei muss der Anteil der jeweiligen Arten nicht zwingend 50% sein.
Anfangs ging man noch davon aus, dass es sich bei dem Campbell-Zwerghamster und dem Dsungarischen Zwerghamster um die gleiche Hamsterart handelte. Die Hybridisierung geschah zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Aber auch seit dem man weiß, dass es sich um verschiedene Arten handelt, wurde gerade in Großzuchten keine Rücksicht auf Artreinheit gelegt. Durch Hybridisierung entstandene Farbmutationen (beispielsweise schwarze Tiere mit roten Augen oder Hamster in der Farbe "Mandarin") erfreuten sich hoher Beliebtheit. So wurden weiter Hybriden "gezüchtet", ohne auf eventuell auftretende Gendefekte zu achten. Es ist aktuell davon auszugehen, dass über 95% der im Zoohandel erwerblichen Zwerghamster aus Hybridlinien stammen – auch wenn diese möglicherweise von der äußeren Erscheinung (Phänotyp) nach artreinen Tieren aussehen.
Die Männchen der ersten Generation sind steril, also zeugungsunfähig. Dies liegt damit zusammen, dass das Y-Chromosom der beiden Hamsterarten auf verschiedenen Positionen liegt. Da sich Weibchen dennoch paaren können, konnten Hybridlinien entstehen.
Hybriden können übrigens wie ihre artreinen Verwandten aussehen, je nachdem, wie stark der Anteil der jeweiligen Art vertreten ist. Auch das umfärben ins Winterfell (vererbt durch Dsungaren) kann bei Hybriden noch gegeben sein.
Zwar sind nicht alle Hybriden zwangsläufig krank, jedoch besteht eine genetische Vorbelastung, die man im Hinterkopf behaleten
sollte. Neurologische Störungen sind ebenso möglich wie Nierenleiden, extreme Fettleibigkeit und Diabetes. Besonders bei der Farbe "Mandarin" und deren Mischfarben und Zeichnungen, treten
vermehrt diese Erkrankungen auf.
Ein weiter häufig auftretendes Problem bei Hybriden ist das "Backflipping Syndrom": extreme Nervosität, "Männchen machen" und dabei hinten überkippen und "Saltos schlagen". Diese Erkrankung kann nicht geheilt werden. Die Symptome können nur durch eine ebenerdige Haltung gelindert werden.
Durch die unterschiedliche Größen von Campbells (größer) und Dsungaren (kleiner), kommt es zudem nicht selten bei Problemen bei der Geburt, wenn das weibliche Tier ein Dsungare und das männliche Tier ein Campbell ist. Tragzeit und Größe der Jungtiere sind verändert und es kann zu Problemen bei der Geburt kommen. Mutter und Jungtiere können beim Geburtsvorgang versterben.
Hält man sich bei Hybriden streng an die Ernährung, sind diese in der Heimtierhaltung genau so gesund wie ihre artreinen Verwandten. Neurologische Auffälligkeiten treten in der Regel bereits im Jungtieralter in den ersten Lebenswochen auf und sollten bei Vermittlung in der Pflegestelle bereits bekannt sein.
Durch die Hybridisierung sind viele Farben entstanden, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Dennoch lehnt die 1. Deutsche Hamstervereinigung die Zucht mit Hybriden gänzlich ab. Die 1. Deutsche Hamstervereinigung fördert ausschließlich die Zucht mit artreinen Tieren!
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